Glasgow & Südschottland
Glasgow ist Schottlands bevölkerungsreichste Stadt und eines der wichtigsten Wirtschafts-zentren des Landes. Schon immer stand die Stadt im Schatten von Edinburgh, wo das kulturelle und politische Leben Schottlands stattfand. Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts mit der Öffnung der amerikanischen Kolonien begann in Glasgow die Blütezeit.
Der Tabakhandel bescherte der Stadt am River Clyde neuen Ruhm. Die "Tobacco Lords" bestimmten das gesellschaftliche Leben. Gleichzeitig expandierte die Werftindustrie, Glasgow avancierte zur wichtigsten Schiffsbau-Metropole in ganz Groß-britannien. Der amerikanischen Unabhängigkeitskrieg 1776 schränkte den Tabakhandel erheblich ein und andere Wirtschaftszweige gewannen an Bedeutung. Mit der Erfindung des mechanischen Webstuhls florierte der Textilhandel. Spinnereien, Webereien und Färbereien entstanden. Die Dampfmaschine sorgte in der Schwerindustrie ebenfalls für einen enormen Aufschwung, insbesondere im Schiffs- und Lokomotivbau. Mit der industriellen Revolution erlangte die Stadt jedoch nicht nur Reichtum, sondern auch soziale Probleme. In kürzester Zeit wuchs die Bevölkerung auf mehr als das Doppelte an, und Armenviertel breiteten sich aus.
Auf der einen Seite gab es eine ungeheure Prachtentfaltung - das viktorianische Zeitalter demonstrierte seinen Wohlstand vor allem mit glanzvollen Architekturbauten - und auf der anderen Seite gab es Massenelend. Nach dem zweiten Weltkrieg geriet die Stadt in eine lang anhaltende Strukturkrise, und bekam den Ruf einer heruntergekommenen hässlichen Industriestadt.
Erst Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts wurden Schritte eingeleitet, die zu einer umfassenden Stadtsanierung führten und Glasgow wieder in altem Glanz aufleben ließen. Fast 3000 Gebäude wurden unter Denkmalschutz gestellt, und entsprechend restauriert. Mit Fertigstellung der Restaurierungsarbeiten siedelten sich viele neue Firmen an, sowohl englische als auch internationale, die weiterhin in die Stadt investieren.
Kulturell tat sich auch einiges in der einstigen Industriemetropole: die Kunstsammlung Burrell Collection im Pollock Park wurde 1983 eröffnet und1988 fand in Glasgow die Landesgartenschau statt. 1990 wurde Glasgow zur europäischen Kulturhauptstadt gewählt. Zahlreiche Museen und Theater öffneten ihre Pforten, darunter auch die Glasgow Royal Concert Hall, 1999 erhielt die Stadt den Titel "City of Architecture and Design". Die Einwohner Glasgows sind aufgrund dieser "Ups and Downs" weltoffen, herzlich und immer geradeheraus.
Sehenswert sind natürlich in erster Linie die vielen viktorianischen Zeugnisse dieser Stadt, darunter der George Square mit dem Rathaus (City Chambers), das Merchants House (hier hat die älteste Handelskammer Großbritanniens ihren Sitz), die Bank of Scotland und das Hauptpostamt.
Auch das Gebäude, in dem das Glasgow Museum and die Art Gallery untergebracht ist im Kelvingrove Park , stammt aus dieser Zeit. Neben Exponaten aus der Naturgeschichte, Geologie und Archäologie beherbergt das Museum eine umfangreiche Gemäldesammlung europäischer Maler, u.a. von Rembrandt und Matisse, und natürlich die Werke schottischer Künstler.
Sehr schön ist auch der Botanische Garten nahe der Great Western Road. Im Kibble House, eine überaus geniale Glas-Stahl-Konstruktion aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gedeihen exotische Orchideen. Im Pollock Country Park befindet sich das Pollock House, Sitz der Maxwell Familie, welches ebenfalls mit ausgesuchten Gemälden, Möbeln und anderen Raritäten den Besucher beeindruckt.
Ebenfalls im Pollock Country Park trifft der Besucher auf die Burrell Collection, eine ganz außergewöhnliche Sammlung verschiedenster Kunstgegenstände, die von dem Reeder Sir William Burrell zusammengetragen wurden. Später vermachte der Kunstsammler seine Exponate der Stadt Glasgow. Ein Name, der immer wieder im Zusammenhang mit Glasgow genannt wird, ist Charles Rennie Mackintosh, wichtigster Vertreter des schottischen Jugendstils, der auch über die Landesgrenzen hinaus Berühmtheit erlangt hat. Die wichtigsten Bauwerke des Architekten sind die Glasgower Kunstschule, die Cranston-Teestuben in Glasgow, das Windyhill-House in Kilmacom, das Hill-House in Helensburgh und die Scotland Street School in Glasgow.
Ebenfalls interessant ist die Fahrt mit der "Waverly", einem Schaufelraddampfer, der wie in alten Zeiten den River Clyde auf- und abfährt. Im Ort Paisley, der bekannt geworden ist durch die einprägsamen Paisley Muster, sollte man sich neben dem Paisley Museum (hier wird über die Geschichte der Webkunst und den speziellen Mustern berichtet) auch die Abtei aus dem Jahre 1163 ansehen. In New Lanark wird die Industriegeschichte des ausgehenden 18. Jahrhunderts lebendig. Im Jahre 1785 entstand hier eine Ansiedlung speziell nur für die Arbeiter einer Baumwoll-spinnerei. Nur dem Sozialreformer Robert Owen ist es zu verdanken, dass die unzumutbaren Lebensbedingungen der Menschen seinerzeit in gewisser Hinsicht verbessert wurden. Er bemühte sich darum, auch die medizinische, schulische und wohnliche Versorgung der Arbeiter und ihrer Familien in besonderem Maße zu gewährleisten. Heute ist New Lanark ein Museum und steht unter Denkmalschutz. In einem Besucher-zentrum kann man sich über die damals visionären Gedanken des Robert Owen informieren.
Military Tattoo in Edinburgh
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