Edinburgh & Scottish Borders

Edinburgh, Hauptstadt und Verwaltungszentrum Schottlands, zählt zum Weltkulturerbe. Nach London ist sie die am häufigsten besuchte Stadt auf den britischen Inseln. Ein spektakuläres Stadtpanorama offenbart sich schon beim ersten Anblick dem Betrachter. Neben einer gut erhaltenen Altstadt trifft man hier auf das vermutlich größte Stadtviertel im klassizistischen Stil, die "New Town", welche in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts planmäßig angelegt wurde. Diese "Neustadt" brachte Edinburgh auch den Beinamen "Athen des Nordens" ein.

Edinburgh ist ganz klar gegliedert, nördlich der Einkaufsstrasse Princess Street, breitet sich die New Town aus, während der Princess Park die Grenze zur südlich gelegenen Altstadt bildet. Die Altstadt verläuft von Ost nach West und steigt zum Schlossfelsen des Edinburgh Castle stetig an. Aufgrund dieser Übersichtlichkeit findet sich der Besucher relativ leicht zurecht. In der Altstadt überragt das imposante "Edinburgh Castle" auf dem über 120 m hohen Burgberg die Stadtkulisse. Das symbolträchtige Schloss wird durch die so genannte Royal Mile (königliche Straße) über die Straßen Castlehill, Lawnmarket, High Street und Canongate .mit dem Holyrood Palace verbunden.

Der Palast von Holyrood House geht auf eine frühere Augustinerabtei zurück, die Jahre 1138 dort errichtet wurde. Später wurden hier auch die schottischen Könige gekrönt und lösten damit Scone als Krönungsstätte ab. Aus dem einstigen Gästehaus der Abtei wurde in den darauf folgenden Jahrhunderten nach und nach ein Palast, der seit 1671 die heutige Gestalt in der Vereinigung von Renaissance- und Barockstil erhielt. In den sechs Jahren (1561-1567), als Maria Stuart hier weilte, war der Palast Schauplatz mehrerer bewegender Ereignisse. Die berüchtigte Ermordung von Maria Stuarts italienischem Privatsekretär David Rizzio ereignete sich hier, an der Marias Ehemann beteiligt gewesen sein soll. 1745 gab es eine kurze Glanzzeit, als Charles Edward Stuart, den Ort wählte, um eine Versammlung der Clans einzuberufen. Danach wurde es erst 1822 wieder zur Residenz der englischen Könige erhoben. Unter Königin Victoria entwickelte sich eine wahre Schottlandeuphorie und noch heute weilt die königliche Familie an bestimmten Terminen im Holyrood Palace. Eine Besichtigung ist dann zu diesen Zeitpunkten nicht möglich. Entlang der Royal Mile gibt es viele interessante Besichtigungsmöglichkeiten, bedeutsame historische Plätze oder Pubs, von denen manche ihre ganz eigene Geschichte erzählen können.

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Altstadt sind die St. Gilles Cathedral, das Museum of Childhood, das Museum im John Knox House (dem berühmten Vertreter für schottischen Calvinismus). In der Neustadt ist es vor allem die National Gallery, die Kunstinteressierte anzieht. In einem klassizistischen Prachtbau ist die größte Sammlung Schottlands an Kunstwerken von der Renaissance bis Postimpressionismus untergebracht.

Nicht nur die Stadt Edinburgh ist sehenswert, sondern auch die nähere Umgebung hat ihre ganz eigenen Reize. Der Ort Leith am Firth of Forth ist eine der Sehenswürdigkeiten, die man auf jeden Fall mit einplanen sollte. Jahrhunderte lang war Leith Schottlands bedeutendste Hafenstadt und bis 1920 unabhängig. Mit der Weltwirtschaftskrise und dem zweiten Weltkrieg kam es zum Niedergang des Städtchens, das erst in den letzten 10-15 Jahren wieder einen Aufschwung erlebte. Viele alte Häuser konnten restauriert werden, und es entstand ein sympathisches Viertel mit guter Wohnqualität und zahlreichen Möglichkeiten zum Ausgehen. Besonders an den Kais des Innenhafens haben einige sehr gute Restaurants und Pubs etabliert.

Die Hauptattraktion von Leith ist sicherlich die Royal Yacht Britannia. Die königliche Yacht, die Königin Elisabeth II. und ihre Familie auf unzähligen Reisen beförderte, kann besichtigt werden. Im Besucherzentrum erfahren Interessierte Einzelheiten über die Geschichte des Schiffes. Die südlich von Edinburgh gelegenen Pentland Hills bieten gute Wandermöglichkeiten, und in südöstlicher Richtung treffen Sie auf Newtongrange. Dieses ehemalige Bergbaudorf beherbergt das Scottish Mining Museum, wo man sich über 87 Jahre Kohleabbau informieren kann.

In den Scottish Borders findet der Reisende eine sanfte hügelige Landschaft vor, und freundliche Menschen, die einen ersten Eindruck von schottischer Gastfreundschaft vermitteln. Die Cheviot Hills und der River Tweed bilden die natürliche Grenze zu England. Seit jeher war das Grenzland hart umkämpftes Gebiet. Bekannt ist die Region für ihre zahlreichen Abteien und beachtlichen errenhäuser, die in den vergangenen Jahrhunderten in der Geschichte Schottlands immer wieder eine wichtige Rolle gespielt haben.

Zu den bedeutendsten Grenzklöstern zählten Kelso Abbey, Melrose Abbey, Jedburgh Abbey und Dryburgh Abbey, von allen vier Abteien sind heute nur noch Ruinen erhalten. Jede Abteikirche hat ihre ganz eigene Atmosphäre. Alle vier Klöster wurden zwischen 1124 und 1153 unter der Regentschaft von David I. gegründet, der für Schottland einen religiös-kulturellen Anschluss an Kontinentaleuropa suchte und aus diesem Grund verschiedene Orden in das Land holte. Kelso ist ein schmuckes Städtchen, das auch in besonderem Maße vom schottischen Romancier Sir Walter Scott verehrt wurde. Kelso Abbey aus dem 12. Jahrhundert war ein wichtiges wirtschaftliches Zentrum. Im Jahre 1545 wurde diese einst größte und prächtigste Abtei Schottlands zusammen mit der Stadt auf Geheiß Henry VIII. vom Earl of Hertford niedergebrannt.

Unweit von Kelso liegt Floors Castle, Schottlands größtes bewohntes Schloß. Im 18. Jh. als elegantes Herrenhaus erbaut, bekam es nach einem Umbau aufgrund seiner Größe die Bezeichnung eines Castle. Es ist Sitz der Familie Roxburghe, die hier u.a. eine Pferdezucht betreibt. Mellerstain House, ein Herrenhaus im georgianischen Stil, ist Mitte des 18. Jahrhundert von William Adam und später von seinem Sohn Robert Adam erbaut und fertig gestellt worden. Es ist ein besonders schönes Beispiel für die elegante symmetrische Bauweise, die sich an den Klassizismus anlehnt.

Zu besichtigen sind u.a. eine Gemäldesammlung und verschiedene kostbare Möbel. Melrose ist ein eine hübsche Kleinstadt an den Ufern des Tweed und ca. 7 km von der Textilstadt Galashiels entfernt. Eine gelungene Kombination aus kleinen Läden, Cottages sowie eleganten georgianischen und viktorianischen Häusern verleihen dem Ort einen besonderen Charme. Besondere Attraktion ist Melrose Abbey, 1136 als erstes schottisches Zisterzienserkloster erbaut, wurde die Abtei nach einer wechselvollen Geschichte im Jahre 1545 endgültig zerstört. Der Kirchenbau zeichnete sich durch eine besonders reiche Ornamentik aus, wovon selbst heute noch die Ruinen Zeugnis ablegen. Der Legende nach ist hier das Herz von Robert the Bruce begraben. Zu den Bewunderern dieser Abtei zählten Schottlands Schriftsteller Sir Walter Scott, und der deutsche Dichter Theodor Fontane, der hier 1858 auf einer Schottlandreise verweilte.

Melrose eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für Wanderungen durch die Landschaft des Tweed und für weitere nah gelegene Sehenswürdigkeiten, darunter die Abtei von Dryburgh und das Abbotsford House. Abbotsford House wurde zwischen 1817 und 1822 erbaut, und stellte den letzten Wohnsitz von Sir Walter Scott dar. Das Haus birgt ein Memorandum an die verschiedensten schottischen Exponate, die der Hausbesitzer beim Bau hat mit einfließen lassen. So hat er z.B. das Portal von Linlithgow Palace und einen Kreuzgang von Melrose Abbey im Abbotsford House verewigt. Scott besaß darüber hinaus eine Sammelleidenschaft für alles Mögliche, was mit Schottland zu tun hatte. Noch heute wird das Haus von seinen Nachfahren bewohnt.

7 km südöstlich von Melrose liegen malerisch an einer Tweedschleife die Ruinen von Dryburgh Abbey, die 1150 als Prämonstratenserabtei gegründet wurde. Dreimal wurde das Kloster zerstört, und beim letzten Male im Jahre 1544 nicht wieder aufgebaut. Sir Walter Scott hat sich die Ruinen von Dryburgh Abbey als seine letzte Ruhestätte auserwählt. Der schlichte Granitsarkophag befindet sich im nördlichen Querschiff. Nördlich von Melrose liegt die kleine Marktstadt Lauder, wo man auf eines der schönsten schottischen Schlösser, dem Thirlestane Castle trifft. Der Sitz der Earls of Lauderdale wurde im Baronialstil erbaut.

Jedburgh, ca. 20 km südöstlich von Melrose ist ein freundliches Städtchen an den Ausläufern der Cheviot Hills. Durch seine strategisch günstige Lage nahe England war dieser Ort über Jahrhunderte hinweg immer wieder heftig umkämpft. Jedburgh bietet einige Sehenswürdig-keiten, die bedeutendste ist sicherlich Jedburgh Abbey. Im Jahre 1118 wurde die Abtei des Augustinerordens unter David I. gegründet. Nahezu drei Jahrhunderte wurde an dem Grenzkloster gebaut, bis die Abtei in den Wirren der Reformation ebenfalls den Truppen des Earl of Herford zum Opfer fiel. Obwohl nur noch die Ruinen zu besichtigen sind, stellt Jedburgh Abbey trotzdem eines der besten Beispiele für den damaligen normannisch-gotischen Baustil dar. Außerdem können in Jedburgh das Jedburgh Castle and Jail Museum, das Queen Mary's House (hier werden Erinnerungsstücke an Maria Stuart aufbewahrt) sowie die dreibogige Canongate Bridge aus dem 12. Jh. besichtigt werden.

Military Tattoo in Edinburgh

Die Militärparade

Military Tattoo ist eine Militärparade, die vor den uralten Burgmauern des Edinburgh Castle stattfindet. Ein Spektakel, das bei keinem Schottlandurlaub fehlen darf. Tickets und Unterkünfte erhalten Sie bei uns!